Geschichte

1920er – 1930er: Die Gründung und erste Heimat

Gründung (1922):
Aus einem Konflikt im Groß-Borsteler Turnverein entsteht der VfL Hammonia – benannt nach der allegorischen Figur Hamburgs. Die Trennung, eine Folge der „Reinlichen Scheidung“ zwischen Turnerschaft und DFB, markiert den Willen zur Eigenständigkeit des Fußballs.

Frühe Heimat:
Spielort ist zunächst das Gelände an der Rothenbaumchaussee („Velo“). Der Verein wächst rasant – mit mehreren Herren-, Jugend- und Frauenmannschaften. Gesellschaftlich spiegelt Hammonia die Spannungen der Weimarer Republik: Monarchisten, Sozialisten und Kommunisten wirken auch im Vereinsleben.

Politische Turbulenzen:
Ab 1931 verlassen mehrere kommunistische Mitglieder den Verein in Richtung Arbeitersportbewegung. Gleichzeitig bleibt der Klub in schwierigen Zeiten seiner Linie treu und spielt u.a. weiterhin gegen jüdische Vereine – trotz wachsendem Druck durch das NS-Regime.


1940er: Krieg, Zerstörung und Neubeginn

Zweiter Weltkrieg:
Ab 1935 zieht der Verein an die Sternschanze um – auf einen schlechten Platz, aber in eine prägende Nachbarschaft. Während des Krieges überlebt der Klub als Teil von Kriegsspielgemeinschaften mit anderen Vereinen.

Verlust und Widerstand:
In der NS-Zeit zeigt Hammonia Rückgrat: Jugendabteilung wird 1937 aufgelöst, um sie nicht der Hitlerjugend zu unterstellen. Der Verein verliert Mitglieder, Heimat und Infrastruktur, übersteht jedoch die Bombennächte und das Grauen um ihn herum.

Nachkriegsjahre (1945–1949):
Schon im Juli 1945 beginnt wieder Fußball. Die „Stunde Null“ gibt es nicht – der Wiederaufbau beginnt mit Improvisation, Solidarität und einem ausgeprägten Gemeinschaftsgeist. Der Verein bleibt ein Anker im kriegsversehrten Hamburg.


1950er – 1970er: Aufschwung und Herausforderungen

1950er:
Während sportlich der Anschluss an Hamburgs Spitzenfußball schwerfällt, blüht das Vereinsleben. Internationale Reisen und innerdeutscher Austausch schaffen neue Erlebnisse.

1960er:
Ein neuer „Aufbauplan“ trifft auf eine Generation junger Rebell:innen. Der Verein ringt mit antiautoritären Tendenzen und verändert sich – nicht immer freiwillig.

1970er:
Zwei gescheiterte Fusionsversuche, neue Trainingsstätten im Schanzenpark und Zuwanderung prägen das Jahrzehnt. Der Klub ist ein Spiegel gesellschaftlicher Veränderung, wird aber von internen Identitätsfragen geplagt.

Die großen Präsidenten des Vereins

Herbert Henning

1980er – 2000er: Hausbau, Struktur und Fokus Fußball

1987–1992:
Fünf Jahre lang kämpft Hammonia für ein eigenes Vereinshaus – und gewinnt. Das neue Zuhause wird zur Herzkammer des Vereins. Gleichzeitig verliert der Klub jedoch viele Angebote jenseits des Fußballs.

1990er:
Das Jahrzehnt ist geprägt von Konsolidierung und Rückbesinnung. Frauenfußball und Leichtathletik verschwinden, der Verein wird zunehmend ein reiner Fußballklub.

2000er:
Ehrenamtliche Arbeit gerät unter Druck, der Vorstand stößt an Grenzen. Erste Impulse zur Professionalisierung werden gesetzt – auch mit Blick auf gesellschaftliches Engagement und kulturelle Öffnung.


2010er – 2020er: Wandel, Jugendaufbau und Identität

2010er:
Eine „Taskforce“ übernimmt die Vereinsführung – mit dem Ziel, Strukturen zu modernisieren und die Jugend zu stärken. Im Mittelpunkt steht die Frage: Was macht Hammonia heute eigentlich aus?

2017–2022:
Die Vereinsidentität wird reflektiert: Als „kleines gallisches Dorf in der Schanze“ hält Hammonia an seinen Werten fest. Jugendförderung wird zur Kernaufgabe, neue Mannschaften entstehen, der Vorstand öffnet sich.

100 Jahre Hammonia:
Im Jubiläumsjahr 2022 zeigt sich der Verein jung, vielfältig, aber traditionsbewusst- und steigt am Ende sogar in die Bezirksliga mit der ersten Mannschaft auf. Unnachahmlich im letzten Spiel gegen den ETV.


Diese Hingabe ist Hammonia mit dem Vereinshaus als Symbol der Verbundenheit – auch wenn viele Mannschaften nun im Lunapark spielen. 

In der Schanze zu Hause – in Hamburg mein Platz.

Wer mehr wissen möchte über diesen besonderen Verein, dem sei unsere Chronik ans Herz gelegt. 

Wir möchten uns hierbei bei dem jahrelangen Präsident unseres “Rivalen” bedanken, der dieses Buch maßgeblich geschrieben hat. Danke Uwe Wetzner †.

Vereinskonto: Hamburger Sparkasse, IBAN: DE 36 2005 0550 1228 1405 37

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